A9 Simplon: Sicherheit wird gemeinsam weiter optimiert

12.12.2016 - Gemeinsame Medienmitteilung ASTRA / Kanton Wallis: Der Simplonpass ist einer der sichersten Alpenübergänge. Trotzdem kann ein Unfall weitreichende Folgen haben. Daher ist es dem Bundesamt für Strassen ASTRA und dem Kanton Wallis ein grosses Anliegen, die Sicherheit auf der A9 Simplon stets weiter zu optimieren. Es wurde ein gemeinsamer Fahrplan vereinbart.

Die A9 Simplon ist heute sicherheitstechnisch bereits auf einem sehr hohen Standard, und das ASTRA optimiert die Sicherheit im Rahmen der aktuellen Arbeiten kontinuierlich weiter. Seit 2008 wurden bereits über 200 Millionen Franken investiert. Auch die Polizei trägt seit Jahren Ihren Teil zu einer hohen Sicherheit bei. Resultat: auf keinem anderen Schweizer Pass werden heute im Vergleich zum Verkehrsaufkommen so wenige Unfälle registriert. Dennoch hat der Lastwagenunfall von Gamsen im Jahr 2015 gezeigt, dass auch ein einzelner Unfall – gerade wenn es sich um einen Gefahrguttransport handelt – weitreichende Folgen haben kann.

Ein langfristiges politisches Ziel ist, den alpenquerenden Schwerverkehr möglichst auf die Schiene zu verlagern – auch am Simplon. Studien haben jedoch gezeigt, dass ein grosser Teil des Schwerverkehrs auf dem Simplon (rund 68 %) Ziel oder Quelle im Kanton Wallis haben. Ein weiträumiger Verlad ist daher nur bedingt eine Alternative. Ein lokaler LKW-Verlad am Simplon ist mit der aktuellen Infrastruktur nicht möglich. Somit wird der Simplon auch mittelfristig eine wichtige Funktion für die Walliser Wirtschaft haben, und auch die LKW-Sicherheit wird ein Thema bleiben.

Im Hinblick auf die Eröffnung der neuen Zollanlage in Gamsen präsentiert sich zudem eine neue Situation: Die Schwerverkehrsströme werden sich verändern. Aus all diesen Gründen haben das ASTRA und der Kanton Wallis eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, gemeinsam zusätzliche Massnahmen zu prüfen und zu realisieren. Denn selbst wenn das ASTRA bereits seit Jahren Massnahmen umsetzt, so sind diese in der Regel auf die Infrastruktur beschränkt. Um jedoch beispielsweise Massnahmen mit Fokus auf die Lastwagenchauffeure umzusetzen, braucht es die Zusammenarbeit mit kantonalen Stellen. Auch der Zoll und die Gemeinden sind in die Arbeitsgruppe eingebunden.

Nicht nur für das ASTRA, sondern auch für den Kanton Wallis ist die Sicherheit am Simplon ein zentrales Anliegen. Deshalb hat der Staatsrat die Bildung der Arbeitsgruppe unterstützt, diverse Sicherheitsmassnahmen erarbeitet und über die Kantonsvertreter in die Arbeitsgruppe eingebracht. Nach einer ersten Prüfung im Rahmen der Arbeitsgruppe wurden nun die geeignetsten Massnahmen vom ASTRA und vom Staatsrat zur weiteren Bearbeitung verabschiedet.

Dabei handelt es sich sowohl um infrastrukturseitige als auch um organisatorische Massnahmen. Im Fokus stehen unter anderem die Überprüfung der Signalisation und der Rückhaltesysteme, gezielte Informationskampagnen beim neuen Zoll in Gamsen und die Prüfung einer zusätzlichen Kontrollstation im Bereich der A9 Simplon. Auch das Entwässerungs- und Löschwasserkonzept wird überarbeitet. Andere vorgeschlagene Massnahmen werden zu einem späteren Zeitpunkt vertieft geprüft. Darunter ist etwa die Überwachung des Lastwagenverkehrs mit Thermoportalen, deren Einsatz am Simplon mit dem momentanen Stand der Technologie noch nicht möglich ist.

Das ASTRA ist bereits daran, die infrastrukturseitigen Massnahmen aus der Arbeitsgruppe soweit möglich in die laufenden Projekte zu integrieren. Andere Massnahmen, wie etwa die Informationskampagne oder die Prüfung einer Kontrollstation, werden gemeinsam aufgegleist. Eine Rolle spielen bei der Weiterbearbeitung der Massnahmen wird auch das Postulat Amherd im eidgenössischen Parlament, das die Prüfung eines Bahnverlads für Gefahrguttransporte fordert.

Sowohl der Staatsrat als auch das ASTRA sind überzeugt, dass durch die gemeinsame Weiterbearbeitung der verschiedenen Massnahmen und durch den Einbezug aller Beteiligten die Sicherheit an der A9 Simplon weiter gesteigert werden kann.


Gefahrguttransporte: Messkampagne abgeschlossen
Das ASTRA hat im Sommer 2015 eine automatische Erfassungsanlage für Gefahrguttransporte auf der Simplonstrasse installiert. Ziel war die Gewinnung von wichtigen Erkenntnisse zu Anzahl und Art der Gefahrguttransporte. Die Messkampagne ist nun beendet und die Schlussauswertung liegt vor. Sie zeigt: Der Anteil Schwerverkehr am Gesamtverkehr am Simplon liegt bei 10,9 %. Rund 9 % der Lastwagen transportieren Gefahrgüter. Somit liegt der Anteil Gefahrguttransporte am Gesamtverkehr liegt bei ziemlich genau 1 %. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Pro Tag überqueren im Schnitt rund 20 bis 30 Gefahrguttransporte den Simplon. Wichtig sind auch die Erkenntnisse einer Auswertung über die Fahrtrouten. Sie zeigt, dass ca. 68 % des Schwerverkehrs auf dem Simplon Ziel oder Quelle im Kanton Wallis haben.


Kontakt / Rückfragen:
Bundesamt für Strassen (ASTRA), Infrastrukturfiliale Thun,
058 468 24 00

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