Pilotversuch Stauendewarnung

Beschreibung und Ziele

Wenn sich ein Stau bildet, steigt das Unfallrisiko. So kommt es in Stausituationen auf stark befahrenen Strassenabschnitten häufig zu Auffahrunfällen. Um diese Gefahr zu verringern, sollten beim Pilotversuch Stauenden auf Grundlage von FCD bestimmt werden.

Das Ziel des Pilotprojekts bestand insbesondere darin, zu überprüfen, ob die FC-Daten gezielt und in Echtzeit genutzt werden können, um Verkehrsteilnehmende zu warnen, bevor sie auf das Stauereignis auffahren. Lanciert wurde das Projekt im Dezember 2021. Zunächst wurde ein Pilotsystem zur Übermittlung von FCD in Form von Stauendewarnungen an andere Verkehrsteilnehmende konzipiert und realisiert, das anschliessend im Realbetrieb getestet wurde.

Die Praxisversuche fanden dann von August bis November 2023 auf der A2 und der A18 in der Region Basel statt. Dabei übermittelten Verkehrsteilnehmende freiwillig Daten zu über 4000 Fahrten auf häufig überlasteten Strassen. Anschliessend wurden die FCD mithilfe der üblichen Tools zur Stauerkennung (Zählstellen entlang der Autobahnen, Kameras usw.) verifiziert.

Ergebnisse

Im Mittel wurde mit den zur Verfügung stehenden FCD eine Durchdringung zwischen 3 und 5 Prozent erreicht. Die Abdeckung an FCD auf den untersuchten Abschnitten der A2 und der A18 war daher oft noch zu gering, um verlässliche Aussagen über die Stausituation zu treffen. Allerdings entwickelt sich aktuell ein Markt für Floating-Car-Rohdaten, so dass der verfügbare Anteil künftig steigen wird.

Darüber hinaus waren die Latenzzeiten zwischen der Datenentstehung im Fahrzeug und der Übermittlung der Daten von den Anbietern an das ASTRA noch zu hoch, um eine auf FCD basierte Anwendung in Echtzeit realisieren zu können. Damit eine wirkungsvolle Applikation zur Stauendewarnung auf den Markt gebracht werden kann, ist eine Latenzzeit von unter 60 Sekunden nötig. Im Pilotprojekt wurden jedoch zwischen 15 Minuten und 2 Stunden gemessen.

Angesichts dieser Ergebnisse ist es derzeit noch zu früh, um weitere Pilotprojekte in diesem Bereich umzusetzen. Dennoch ermöglichte es das Pilotprojekt, wertvolle Kontakte zu den Anbietern von FCD zu knüpfen, den Bedarf an organisatorischen und technischen Schnittstellen zu identifizieren, Erfahrungen bei der Verarbeitung von FC-Daten zu sammeln und Kenntnisse über die Relevanz dieser Daten zu erwerben, so dass eine gute Grundlage für die künftige Nutzung von FC-Daten in verschiedenen Aufgabenbereichen des ASTRA geschaffen werden konnte.

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