Als Ersatzmassnahme für das Entfernen von Wildhecken für den Bau des neuen Autobahnwerkhofs am Schermenweg in Bern hat das ASTRA im Wyssloch wertvollen Lebensraum geschaffen. Neue Weiher, artenreiche Wiesen und verschiedene Kleinstrukturen dienen Amphibien und anderen Kleintieren der Fortpflanzung und bieten Überwinterungsmöglichkeiten. Die Pflege der Flächen wird ab 2026 durch Stadtgrün Bern übernommen.
In der ersten Jahreshälfte hat das Bundesamt für Strassen ASTRA im Wyssloch in der Stadt Bern drei neue Weiher angelegt sowie artenreiche Wiesen angesät. Zudem wurden sogenannte ökologische Kleinstrukturen, also Wurzelstöcke, Ast- und Steinhaufen, angelegt sowie ein Zulauf zum Wysslochbach offengelegt. Diese Aufwertung ist eine Ersatzmassnahme für die Entfernung von Wildhecken für den Bau des Autobahnwerkhofs am Schermenweg.
Beim Bau von Infrastrukturen, wie hier dem Bau des neuen Autobahnwerkhofs, ist der Einfluss auf die Umwelt ein wesentlicher Aspekt, der in der Planung viel Platz einnimmt. Das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) verlangt, dass bei technischen Eingriffen in schützenswerte Lebensräume der Verursacher unter Abwägung aller Interessen Schutz-, Wiederherstellungs- oder angemessene Ersatzmassnahmen leistet. In erster Linie soll so geplant werden, dass der Bau möglichst keine negativen Auswirkungen auf Arten und Lebensräume hat. Die trotzdem entstehenden Beeinträchtigungen sollen so weit wie möglich reduziert und die beeinträchtigten Lebensräume nach dem Eingriff in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Ist eine Beeinträchtigung dauerhaft und eine Wiederherstellung an Ort und Stelle nicht möglich, ist für angemessenen Ersatz zu sorgen. Solche Ersatzmassnahmen müssen in der Gegend des Eingriffs umgesetzt werden, damit die Vernetzung der Arten weiterhin möglich ist und die Lebensräume insgesamt erhalten bleiben.
Beim Bau des Autobahnwerkhofs mussten geschützte Wildhecken dauerhaft entfernt werden. Deshalb ist das ASTRA verpflichtet, Ersatzmassnahmen in der gleichen Gegend umzusetzen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Bern konnte beim Wyssloch eine geeignete Fläche gefunden werden. Als Ersatzmassnahme für das Entfernen der Wildhecken hat das ASTRA hier drei neue Weiher gebaut, mehrere artenreiche Wiesen angesät und ökologische Kleinstrukturen wie Wurzelstöcke, Ast- und Steinhaufen angelegt. Zudem wurde ein Teil des Zulaufs des Wysslochbachs offengelegt. Die Weiher bieten Lebensraum für einheimische Amphibien und weitere Tierarten. Die Kleinstrukturen dienen verschiedenen Tieren als Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeit.
Die Weiher sind empfindliche Lebensräume und reagieren sensibel auf Störungen. Dies gilt insbesondere für die Fortpflanzungszeit im Frühjahr. Die Weiher sollten deshalb nicht betreten werden. Es stehen Bänke zur Verfügung, um die Tiere beobachten zu können.
Unterhalt durch Stadtgrün Bern
Der Unterhalt der neuen, naturnahen Lebensräume wird durch Stadtgrün Bern wahrgenommen und vom ASTRA für eine Dauer von 15 Jahren finanziert. Besonders wichtig ist die sachgemässe Pflege der Wiesen- und Uferbereiche, der Erhalt des Strukturreichtums der Landschaft sowie der Unterhalt der Weiher. Weiter muss sichergestellt werden, dass die neuen Flächen frei von invasiven, gebietsfremden Pflanzenarten und die Weiher fischfrei bleiben – nur so entfalten sie ihre Wirkung als Laichgewässer für geschützte Amphibien.
Kontakt / Rückfragen: Bundesamt für Strassen (ASTRA), Filiale Thun, 058 468 24 00