Verkehr

Bund, Kantone und Polizei setzen alles daran, die Gemeinden vor Ausweichverkehr zu schützen. Die Instrumente sind vielfältig. Unter anderem helfen Lichtsignalanlagen, Reisezeitangaben und Ausfahrtdosierungen, das Ziel zuerreichen. Das Ziel des Verkehrsmanagements besteht darin, den Verkehrsfluss während der Bauphasen aufrechtzuerhalten. Dazu gehört auch, den Transitverkehr auf der Nationalstrasse so zu leiten, dass das nachgelagerte Strassennetz möglichst wenig belastet wird. Zu den Massnahmen des Verkehrsmanagements gehören sowohl die Messung von Reisezeiten als auch die Steuerung des Verkehrsflusses an den Ausfahrten.

Oberstes Ziel des Bundesamtes für Strassen ASTRA während der Bauzeit: Der Verkehr soll weiterhin über die Autobahn fliessen und nicht durch die Gemeinden fahren. Deshalb stehen auf der Autobahn in jeder Fahrtrichtung immer zwei Fahrspuren zur Verfügung. Die Baustelle kann mit 80 km/h passiert werden. Sperrungen erfolgen nur kurzzeitig und hauptsächlich in den Nachtstunden. Zusätzlich dienen Ausfahrtdosierungen und Reisezeitanzeigen dazu, den Verkehr auf der Autobahn zu halten. Die Reisezeitanzeigen geben an, wie viele Minuten die Fahrt über die Autobahn oder die Kantonstrasse dauert. In der Regel dauert die Umfahrung der Autobahn über die Kantonsstrasse deutlich länger.

Während der Bauphase arbeitet das ASTRA im Rahmen einer Task Force Verkehr eng mit den zuständigen Stellen der Kantone Bern
und Solothurn sowie mit der Polizei zusammen. Diese spezialisierte Gruppe von Expertinnen und Experten, treffen und beraten
sich regelmässig, um schnell und effektiv Lösungen für unmittelbare Herausforderungen zu finden. Dabei wird geprüft und entschieden, ob zusätzliche Massnahmen zum Schutz der Dörfer vor dem Ausweichverkehr notwendig sind. Bei ausserordentlichen
Arbeiten mit besonderen Auswirkungen auf die Anwohnenden wird rechtzeitig informiert.

Informationen und Daten werden von Zählstellen sowie durch Rückmeldungen von Verkehrsbetrieben, Navigationssystemen, Kantonen und Gemeinden erhoben.
Die Task Force Verkehr, bestehend aus ASTRA, Kantonen und Polizei, prüft anhand der gesammelten Informationen und Daten geeignete Massnahmen.

Breite Kommunikation und Verkehrsdosierungen
Während der zweijährigen Bauarbeiten zwischen Luterbach und Wangen an der Aare (Bauetappe Los West, 2025-2027) sind verschiedene Verkehrsmassnahmen auf der Autobahn und dem nachgelagerten Strassennetz vorgesehen. Starten die Bauarbeiten zwischen Wangen an der Aare und Oensingen (Bauetappe Los Mitte, 2028-2030) sowie zwischen Oensingen und Egerkingen (Bauetappe Los Ost, 2030-2032), besteht die Gefahr von Ausweichverkehr auf Kantonsstrassen, da die Ausweichrouten zwischen den Anschlüssen parallel zur Autobahn verlaufen. Um dem entgegenzuwirken, vermeidet das ASTRA tagsüber einen Fahrspurennabbau und gewährleistet möglichst breite Fahrspuren. Dies wird erreicht, indem in der ersten Bauphase beidseitig die neue Fahrbahn erstellt wird. Neben Verkehrsmassnahmen sind zusätzlich verkehrsabhängige Dosierungen bei den Ausfahrtsrampen vorgesehen. Entsteht auf der Autobahn Stau, schalten sie in einem bestimmten Rhythmus auf Rot und beschränken die Ausfahrten. Dadurch ist es für die Autofahrenden unattraktiv, die Autobahn zu verlassen. Bei Bedarf sind zusätzliche Massnahmen wie der Einsatz von Verkehrsdiensten im übrigen Strassennetz vorgesehen.

Mit Ampeln gegen den Ausweichverkehr
Die Kantone Bern und Solothurn rechnen nicht mit baustellenbedingtem Ausweichverkehr. Es werden jedoch Vorkehrungen getroffen, um beispielsweise bei Unfällen oder einer aussergewöhnlichen Überlastung der Autobahn Ausweichverkehr zu verhindern. Der Schutz der Siedlungsgebiete entlang der Autobahn und die Aufrechterhaltung eines funktionierenden öffentlichen Verkehrs haben Vorrang. Künstliche Widerstände in Form von fixen und temporären
Lichtsignalanlagen machen das Verlassen der Autobahn für den Transitverkehr unattraktiv. Die kantonalen Konzepte sehen bei Bedarf eine situative Aneinanderreihung mehrerer Widerstände vor, wodurch sich der Zeitverlust für die Verkehrsteilnehmenden
von Ampel zu Ampel erhöht. Solche Massnahmen werden nur in Absprache mit dem ASTRA, den Tiefbauämtern der Kantone und der Polizei getroffen.

Weniger Ausweichverkehr nach Ausbau
Das angrenzende regionale Strassennetz wird mit dem abgeschlossenen 6-Streifen-Ausbau grösstenteils entlastet. Verkehrsexpertinnen und -experten gehen von einer Entlastung von rund zehn Prozent aus. Nur die den Oberaargau erschliessende Kantonsstrasse zwischen Aarwangen (BE) und Niederbipp (BE) dürfte künftig mehr Verkehr aufnehmen müssen als heute. Deshalb beteiligt sich das ASTRA finanziell an der vom Kanton Bern geplanten Umfahrung von Aarwangen.

Sicherheit für Velofahrende und Zufussgehende
Auf allen Autobahnquerungen mit einer offiziellen Veloroute – gemäss Netzplan des Kantons Solothurn respektive Sachplan Veloverkehr des Kantons Bern – werden entweder Velostreifen oder gemeinsame Geh-/Velowege realisiert. Sie gewährleisten eine sichere Führung des Zweiradverkehrs. Auch während der Bauzeit wird dafür gesorgt, dass möglichst keine Querung für den Langsamverkehr gesperrt wird. Wo die Sperrung unumgänglich ist, wird eine Umleitung über die nächstgelegene Querung in zumutbarer Distanz angeboten.

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