Mit dem Bau der 3. Röhre soll die Verkehrssituation beim Gubristtunnel entschärft werden. Ein aussergewöhnliches Bauvorhaben: Es gibt in der Schweiz keinen zweiten Tunnel mit einem Ausbruchdurchmesser von knapp 16 Metern. Der Durchstich erfolgte am 22. September 2020. Im April 2023 wurde die 3. Röhre in Betrieb genommen.
Der Tunnel wurde in einem maschinell unterstützten Vortrieb im Fels (MUF) erstellt. Dabei wurde das Gestein von einer Teilschnittmaschine (TSM) herausgeschrämt. Sobald jeweils ca. 1,5 Meter Gestein ausgebrochen waren, wurde die Oberfläche der Tunnelwand mit Spritzbeton fixiert. Danach wurden Stahlbögen respektive Felsanker gesetzt und erneut mit Spritzbeton gesichert. Ein Zyklus mit Ausbruch und Sicherung dauerte ca. sechs bis acht Stunden. Mit drei bis vier Zyklen im Dreischichtbetrieb wuchs der Tunnel täglich um bis zu sechs Meter. Am 17. September 2021 wurde der Rohbau des 3. Röhre fertiggestellt und abgenommen. Bis zum Sommer 2022 bauen spezialisierte Unternehmen die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung ein. Dies sind unter anderem die Signalisation, die Beleuchtung und die Lüftung in der 3. Röhre und den drei Betriebszentralen. Danach folgen bis Ende 2022 umfangreiche Funktions- und Sicherheitstests, bevor am 20. April 2023 der erste Verkehr durch den Tunnel rollte.
Gegenvortrieb in Weiningen
In Weiningen wurde ein 95 Meter langer Teil der 3. Gubriströhre im Gegenvortrieb bergmännisch ausgebrochen. Davor wurden 200 Meter Tunnel im Tagebau erstellt. Parallel dazu wird der neue Halbanschluss Weiningen mit einer zusätzlichen, 100 Meter langen Überdeckung realisiert. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für 2026 vorgesehen.