Engpassbeseitigung A4 Schaffhausen: Ausführungsprojekt auf der Zielgeraden

Das Bundesamt für Strassen ASTRA plant, die A4 auszubauen und die Stadt Schaffhausen von Verkehr zu entlasten. Voraussichtlich Ende 2023 wird das Ausführungsprojekt «A4 Engpassbeseitigung Schaffhausen-Süd – Herblingen» öffentlich aufgelegt. Bis dahin schreitet die Planung in Zusammenarbeit mit dem Kanton und der Stadt Schaffhausen voran.

Am 22. Februar 2023 hat der Bundesrat das aktuelle Strategische Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen zuhanden des Parlaments verabschiedet. Die dringendsten und am weitesten fortgeschrittenen Erweiterungsprojekte wurden dem Ausbauschritt 2023 zugeordnet. Fünf Projekte aus dem Realisierungshorizont 2023, darunter die Engpassbeseitigung auf der A4 in Schaffhausen, sind nun durch das Parlament definitiv zu beschliessen.

Erweiterungsprojekte zur Entlastung des städtischen Netzes
In den nächsten vier Jahren sollen vor allem Projekte umgesetzt werden, die sich in städtischen Agglomerationen befinden und einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung der Siedlungsgebiete leisten. «Durch punktuelle Ausbauten stellen wir die Funktionsfähigkeit der Nationalstrassen weiterhin sicher», sagt ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger.

Die Planung der Engpassbeseitigung zwischen Schaffhausen-Süd und Herblingen erfolgt in Abstimmung mit den weiteren Projektinteressenten, insbesondere mit der Stadt und dem Kanton Schaffhausen. Dadurch sollen die Bedürfnisse der Schaffhauser Bevölkerung bestmöglich berücksichtigt werden.

Mehr Raum für andere Verkehrsträger
Oberstes Ziel des Projekts ist es, die Funktionsfähigkeit des Gesamtverkehrssystems zu erhalten und zu verbessern. Durch den Ausbau der A4 auf 2 x 2 Spuren zwischen Schaffhausen-Süd und Herblingen wird der Verkehr so weit wie möglich über die Au-tobahn abgewickelt. Dies entlastet die Verkehrssituation in und um die Stadt Schaffhausen. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die flankierenden Massnahmen, die ein fester Bestandteil des Gesamtprojekts sind und von Bund, Kanton und Stadt gemeinsam geplant und umgesetzt werden. Mit ihnen werden zudem der Fuss- und Veloverkehr sowie der öffentliche Verkehr gefördert.

Martin Kessler, Regierungsrat Kanton Schaffhausen, dazu: «Ein gezielter Ausbau der Nationalstrasse und eine konsequente Umsetzung des Agglomerationsprogramms ist notwendig. Priorität hat für uns, den motorisierten Individualverkehr, den öffentlichen Verkehr, den Fuss- und Veloverkehr möglichst konfliktfrei abzuwickeln.»

Siedlungsverträgliche Gestaltung
Für die Stadt Schaffhausen ist es wichtig, dass das Projekt auf die städtische Siedlungsentwicklung und die lokalen Mobilitätsbedürfnisse angepasst ist. Katrin Bernath, Stadträtin und Baureferentin der Stadt Schaffhausen: «Eine quartierverträgliche Gestaltung sowie ökologische und klimatische Aspekte sind für uns von grosser Bedeutung. Die flankierenden Massnahmen sind für uns ein zwingender Bestandteil, um unter anderem Aufwertungen im städtischen Raum sowie Lückenschliessungen im Fuss- und Velonetz zu erreichen.»

Sicherheit im Tunnel Fäsenstaub wird erhöht
Herzstück des Projekts ist der Bau der zweiten Röhre des Fäsenstaubtunnels. Durch den richtungsgetrennten Verkehr erhöht sich die Sicherheit im Tunnel. Im Ereignisfall dient die nicht betroffene Röhre als Fluchtweg. Bei Unterhaltsarbeiten und bei einer künftigen Sanierung des bestehenden Tunnels steht immer eine Röhre zur Verfügung. Die Auswirkungen auf die Verkehrssituation in der Stadt sind in einem solchen Fall deutlich geringer.

Neue Anschluss-Situation im Norden der Stadt
Im nördlichen Teil des Projektperimeters setzt der Ausbau auf durchgehend 2 x 2 Fahrspuren die doppelstöckige Nutzung der Galerie Schönenberg voraus. Aus Platzgründen ist es unumgänglich, dass der Anschluss Schaffhausen-Nord reduziert wird. Künftig ist nur noch die Ausfahrt aus Richtung Winterthur möglich. Im Gegenzug wird die Verzweigung Mutzentäli zu einem ¾-Anschluss ausgebaut. Damit werden die Gewerbezonen Ebnat und der Entwicklungsschwerpunkt Herblingen aufgewertet.

Massnahmen zum Lärm- und Umweltschutz
Um die Schaffhauser Bevölkerung vor Lärm zu schützen, wird auf der Autobahn ein neuer, lärmarmer Belag eingebaut. Wo erforderlich, werden zudem die Lärmschutzwände erweitert. Mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung wird gewährleistet, dass das Projekt allen Umweltvorschriften entspricht. In der Umweltbaubegleitung achten spezialisierte Fachleute darauf, dass das Projekt mit grösstmöglicher Rücksicht auf Natur und Lebewesen umgesetzt wird.

Öffentliche Auflage voraussichtlich Ende 2023
Das Ausführungsprojekt befindet sich zurzeit noch in Erarbeitung. Voraussichtlich im Herbst 2023 wird die Planung abgeschlossen, und das Projekt gelangt in die öffentliche Auflage. Mit einer Plangenehmigungsverfügung wird frühestens 2026 gerechnet. Baubeginn ist frühestens 2030, die Realisierung wird acht bis zehn Jahre dauern.

Bei der Vorstellung des Generellen Projekts im Jahr 2016 wurden die Kosten mit 473 Millionen Franken beziffert. Die aktuelle Kostenplanung bewegt sich weiterhin in diesem Rahmen. Das Projekt wird durch das ASTRA finanziert. Wie hoch die Beteiligung des ASTRA an den flankierenden Massnahmen ist, wird zurzeit anhand des Betriebs- und Gestaltungskonzepts eruiert. Als Basis dient der Betrag von 10 Millionen Franken, der im Generellen Projekt festgelegt wurde.

ASTRA_Schaffhausen_Perimeter
Projektperimeter Engpassbeseitigung Schaffhausen
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