Stau im Sinne der Verkehrsinformation ergibt sich,
- wenn auf Hochleistungsstrassen oder Hauptstrassen ausserorts die stark reduzierte Fahrzeuggeschwindigkeit während mindestens einer Minute unter 10 km/h liegt und es häufig zum Stillstand kommt
- wenn auf Hauptstrassen innerorts bei Knoten oder Engpässen die Verlustzeit insgesamt mehr als 5 Minuten beträgt
Stockender Verkehr im Sinne der Verkehrsinformation ergibt sich,
- wenn ausserorts die stark reduzierte Fahrzeug-Geschwindigkeit während mindestens einer Minute unter 30 km/h liegt und/oder es teilweise zu kurzem Stillstand kommt.
Bei der Stauerfassung wird in der VSS-Norm SN 671 921 zwischen Verkehrssituationen mit «Stau» oder «stockendem Verkehr» unterschieden. Im Staubericht werden dagegen beide erfassten Zustände als «Stau» bezeichnet, da die für eine genaue Unterscheidung notwendigen netzweiten dynamischen Verkehrs- und Geschwindigkeitsdaten heute noch nicht verfügbar sind. Die Anzahl Staustunden ist die Dauer der Staus von deren Beginn bis zu deren Auflösung in Stunden.
Verkehrsüberlastung:
- Eine Überlastung liegt dann vor, wenn die Kapazitätsgrenze einer Verkehrsanlage überschritten wird.
Stauentstehung
Für die Entstehung einer Verkehrsstauung sind zwei Ursachen auszumachen:
- Ein geringerer Durchsatz
- Ein höheres Verkehrsaufkommen
Die Gründe für verringerten Durchsatz sind:
- Baustellen und Baustellenampeln
- Unfälle
- Schaulustige, die wegen Unfällen auf der Gegenfahrbahn abbremsen
- Schnee- oder Eisglätte
- Totalsperrung
- Uneffektives Verhalten der Verkehrsteilnehmer
Ein hohes Verkehrsaufkommen tritt auf durch:
- Berufsverkehr
- Urlaubsbeginn
- Samstäglichen "Bettenwechsel" in Skigebieten
- Grossveranstaltungen
Phantomstau
Ein Stau aus dem Nichts (oder auch Phantomstau) entsteht zumeist, wenn nachfolgende Fahrzeuge in einer Kolonne wegen zu geringem Sicherheitsabstand stärker abbremsen müssen als die jeweils vorausfahrenden Fahrzeuge. Das übermässige Bremsen verstärkt sich von Fahrzeug zu Fahrzeug, bis das erste Fahrzeug zum Stillstand kommt - ein Stau aus dem Nichts entsteht.
Bei geringer Verkehrsstärke bleiben Staus aus dem Nichts lokal beschränkt und lösen sich schnell wieder auf, bei einer grösseren Anzahl von Fahrzeugen pro Streckenabschnitt treten die einzelnen Verkehrsbehinderungen in Beziehung zueinander und verbinden sich zu längeren Staus. Sie wandern meist mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 15 km/h gegen die Fahrtrichtung.