FAQ Wildtierquerungen

Auf dieser Seite werden einige häufig gestellte Fragen beantwortet.

Was sind Wildtierquerungen oder Wildtierpassagen?

Beide Begriffe sich gleichbedeutend. Es handelt sich um Oberbegriffe, die sowohl Über- als auch Unterführungen einschliessen. Gemeint sind also Bauwerke, die Wildtieren eine sichere Querung der Nationalstrassen ermöglichen sollen.

Warum baut das ASTRA Wildtierquerungen?

Das Nationalstrassennetz unterbricht die natürlichen Korridore der Wildtiere, die es vor dem Bau der Autobahnen gab. Tiere bleiben nicht immer im selben Gebiet, sondern bewegen sich, etwa weil sie Nahrung suchen, Partner zur Fortpflanzung oder Rückzugsgebiete. Für die Biodiversität ist es deshalb wichtig, dass Wildtiere solche Korridore nutzen können. Das ASTRA trägt durch die Schaffung von Wildtierbrücken oder -unterführungen zum Tier- und Umweltschutz bei.

Wie läuft die Planungsphase ab?

Stufe 1: Ausführungsprojekt
Die Ausgangssituation wird genau erfasst und dokumentiert. Ausgehend davon werden Ziele formuliert, damit die Wildtierquerung ideal geplant werden kann.

Stufe 2: Detailprojekt
Es werden umfassende Bau- und Gestaltungspläne erstellt. Wenn die Planung fortgeschritten ist, können die Zuständigkeiten festgelegt werden.

Stufe 3: Bauphase
Nun wird gebaut. Die Gestaltung des Bauwerks wird von Fauna-Expertinnen und -Experten begleitet.

Stufe 4: Betrieb
Im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme wird die Wildtiersituation mit dem Wildhüter abgeklärt. Im zweiten und vierten Jahr werden Monitoring-Berichte erstellt, die das tatsächliche Vorkommen verschiedener Tierarten dokumentieren. Jedes Jahr finden Kontrollen statt, damit - wenn erforderlich - Korrekturen eingeleitet werden können.

Welche Tiere nutzen Wildtierquerungen? Woher weiss man das?

In der Planungsphase werden zusammen mit Fachpersonen aus der Biologie Ziel-Tierarten bestimmt, die in der Umgebung des neuen Bauwerks vorkommen und dieses voraussichtlich annehmen würden. Zur Überprüfung wird nach Fertigstellung des Baus ein mindestens zwei Jahre dauerndes Monitoring durchgeführt. Dabei sammeln Expertinnen und Experten Daten und werten diese aus.

In der Schweiz handelt es sich bei den querenden Wildtieren häufig um Rehe, Füchse, Dachse, Rothirsche und Wildschweine. Auch Kleintiere wie Feldhasen, Mäuse, Baummarder nutzen Wildtierquerungen. Für Amphibien werden stehende Gewässer sowie künstliche Verstecke angelegt. Damit die grösseren Tiere Deckung finden, gibt es Bäume, Sträucher und Hecken.

Wie funktioniert das Monitoring?

Wenn eine Unterführung oder Brücke fertiggestellt ist, beginnt mit dem sogenannten Monitoring die Funktionskontrolle. Fachpersonen werden damit beauftragt, zu beobachten und zu dokumentieren, ob und wie das Bauwerk von der Tierwelt angenommen wird. Dafür werden zum Beispiel Fotofallen benutzt - Kameras, die bei Bewegung auslösen. Bei Begehungen werden ausserdem Spuren ausgewertet. Das Monitoring ist von grosser Bedeutung, weil die Erkenntnisse auch in die Planung von zukünftigen Wildtierquerungen einfliessen.

Darf ich als Mensch auch Wildtierquerungen benutzen?

Wildtierquerungen werden ausdrücklich für Tiere geplant und gebaut. Die Gegenwart von Menschen kann dazu führen, dass Tiere die Brücken oder Unterführungen weniger stark nutzen. Für Interessierte steht auf den entsprechenden Seiten des ASTRA Bild- und Informationsmaterial zur Verfügung.

Kontakt

Filiale Zofingen
Brühlstrasse 3
4800 Zofingen

058 482 75 11
zofingen@astra.admin.ch

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