A4 Axenstrasse

Ort

A4 Axenstrasse zwischen Sisikon und Flüelen

Situationsbeschrieb Gumpischtal

Im Januar 2019 ereignete sich von den nördlichen Felswänden ein Felssturz, der rund 120’000 m3 Material im Gumpischtal ablagerte. Das Gebiet wurde dadurch instabil und im Juli 2019 folgte ein Felssturz aus dem Absturzgebiet, welcher einige grosse Blöcke mit sich führte. Dadurch änderte sich die Gefahrensituation erheblich. Um das Gebiet und die Strasse grösstmöglichst zu sichern, musste die Axenstrasse während sieben Wochen gesperrt bleiben.

Im Absturzgebiet vom Januar 2019 mussten nach dem Felssturz im Juli gut 1'000 Tonnen loses und absturzgefährdetes Felsmaterial entfernt werden, darunter zwei grosse Blöcke von 200 respektive 300 Kubikmeter. Das Material lag in einer Rinne auf rund 1'000 Meter über Meer direkt oberhalb der Axenstrasse, die Fallhöhe betrug rund 500 Meter. Diese Lage in der engen Rinne erschwerte die Räumungsarbeiten. Aus Sicherheitsgründen konnte die Rinne nicht betreten werden. 

Die Bohrungen an den Felsblöcken mussten vom Helikopter aus am hängenden Seil vorgenommen werden. Währenddessen beobachteten zwei Aufsichtsposten das Gebiet rund um den Steinschlag. Damit konnte sichergestellt werden, dass bei weiteren Steinschlägen der Helikopterpilot die Felsarbeiter rechtzeitig aus der Gefahrenzone bringen konnte. Am Samstag, 17. August 2019, um 10:05 Uhr konnten die beiden akut absturzgefährdeten Blöcke mit einem Gewicht von rund insgesamt 1'000 Tonnen gesprengt werden.

Die Naturgefahren im Gumpischtal können jedoch nicht komplett eliminiert werden.  Die Arbeit am Hang ist für Felsarbeiter zu gefährlich und Anstrengungen zur Räumung des Tals mittels Sprengungen und Wassermassen sind grösstenteils gescheitert.

Die umfangreichen Untersuchungen der Absturzstelle und der Runsen haben deshalb gezeigt, dass sich rund 120'000 m3 Schuttmaterial (entspricht rund 12’00 Lastwagenladungen) im Gumpischtal abgelagert haben. Witterungsprozesse wie Regen und Wind können dazu führen, dass weitere Blockabstürze und Murgänge ausgelöst werden, welche Auswirkungen bis auf die Axenstrasse haben können.

Um die Axenstrasse trotzdem für Verkehrsteilnehmende zu sichern und die Befahrung grösstmöglich zu garantieren, wurde ein System aus Überwachungskameras, Sensoren, Reissleinen, Auffangnetzen und einem Ablenkdamm gebaut.

 
 
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