A2 Gotthard-Strassentunnel: Sitzung der politischen Begleitkommission

Bellinzona, 09.06.2022 - Heute am 9. Juni 2022 tagte in Airolo die politische Begleitkommission für das Projekt der zweiten Gotthardröhre. Neben dem ASTRA sind in dieser Kommission auch die betroffenen Gemeinden und die Kantone Tessin und Uri vertreten. Neben dem gegenseitigen Informationsaustausch standen Umweltfragen, Fragen zur Entwicklung des Projekts (1. Und 2. Röhre), zum aktuellen Stand der Arbeiten und zum Stand der Ausschreibungen im Fokus der heutigen Sitzung.

Stand der Arbeiten
Vertreterinnen und Vertreter des ASTRA präsentierten den aktuellen Stand der Arbeiten am Tunnel. Auf beiden Seiten – im Süden und im Norden – laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Vortrieb der beiden Zugangsstollen auf Hochtouren. In Airolo und in Göschenen werden derzeit die beiden Tunnelbohrmaschinen installiert, die sich ab dem kommenden Sommer in den Berg bohren werden. Diese beiden Stollen werden dazu dienen, die zwei grossen geologischen Störzonen zu erreichen und auszubauen, damit die Tunnelbohrmaschinen, die den Haupttunnel graben werden, ohne Probleme durch diese Störzonen kommen. In der Zwischenzeit ist die Verlegung des Service- und Infrastrukturstollens in Airolo bereits abgeschlossen, während diese Arbeiten in Göschenen in den kommenden Wochen beendet werden. Sowohl im Norden als auch im Süden laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Ausbruch des Haupttunnels, der ab 2024 erfolgen soll. Das ASTRA präsentierte auch die neuen Gebäude, die als Personalunterkünfte dienen, sowie die neu eröffnete Baustellenkantine in Göschenen.

Umweltaspekte
Zu den Umweltaspekten des Projekts, insbesondere zu den Themen Lärm und Erschütterungen, welche durch den Baubetrieb hervorgerufen werden, stellte das ASTRA an dieser Sitzung die eingeleiteten Massnahmen vor, welche die Beeinträchtigungen der exponierten Bevölkerung minimieren sollen. Das ASTRA hat sichergestellt, dass die Unternehmen mit den geltenden Vorschriften vertraut sind und die jüngsten Messungen haben gezeigt, dass die gesetzlichen Werte eingehalten werden. Beide Kantone nehmen in diesem Bereich durch ihre Umweltbeauftragte eine Aufsichtsfunktion wahr.

Vergabebeschluss zum Umgang mit dem Aushubmaterial
Ein weiteres Thema war die Vergabe des Hauptloses für den Abtransport von Aushubmaterial im Norden und im Süden. Gegen diesen Vergabebeschluss wurde Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt, welches erstinstanzlich zu Gunsten des ASTRA entschieden hat. Das Urteil wurde angefochten, das Dossier liegt nun beim Bundesgericht. Dieses Verfahren wird sich auch auf das gesamte Arbeitsprogramm auswirken, da ohne abschliessenden Entscheid die beiden Hauptlose für den Tunnelvortrieb gar nicht vergeben werden können. 

Information der Öffentlichkeit
Was die Information der Öffentlichkeit anbelangt, so hat die Kommission anlässlich dieser Sitzung den angelaufenen Betrieb der beiden Infozentren in Airolo und Göschenen zur Kenntnis genommen. Diese werden von Touristen wie auch von Einheimischen gut frequentiert. Seit Ende April 2022 ist es auch möglich, die Baustellen auf einer ausgeschilderten Route zu besichtigen, entweder als geführte Gruppe (ab mindestens sechs Personen) oder aber individuell. Alle Informationen dazu sind auf der Website www.gotthardtunnel.ch zu finden.

Die nächste Sitzung der politischen Begleitkommission ist im Frühling 2023 geplant.

Inbetriebnahme der Tunnelbohrmaschine "Delia" in Airolo
Der Sitzung der politischen Begleitkommission ging am Vormittag die offizielle Inbetriebnahme der Tunnelbohrmaschine "Delia" – wie das Unternehmen sie getauft hat – voraus, die ab diesem Sommer den Zugangsstollen zur Überwindung der Störzone "Guspis" graben wird, welche etwa 300 Meter lang ist und rund 5 km vom Portal von Airolo entfernt liegt.

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