Die Koordination und Umsetzung der ISSI auf Nationalstrassen wird durch die Groupe de sécurité de la route de l'OFROU (GSR) sichergestellt. Im Rahmen der GSR wird ein Jahresbericht ISSI erstellt. Dieser Jahresbericht dokumentiert Anwendung, Mehrwert, Aufwand, Akzeptanz, Wirksamkeit und Stand der Umsetzung der ISSI-Instrumente auf den Nationalstrassen.
Durch den am 1. Juli 2013 in Kraft getretenen Artikel 6a SVG werden alle Strasseneigentümer verpflichtet, ihr Strassennetz auf Unfallschwerpunkte hin zu analysieren und eine Planung zu deren Behebung zu erarbeiten.
Eine Stelle im Strassennetz gilt als Unfallschwerpunkt, wenn die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden der letzten drei Jahre innerhalb eines bestimmten Suchperimeters den Grenzwert übersteigt. Durchmesser des Suchperimeters und die Grenzwerte sind nach Strassentyp und Ortslage unterschiedlich und sind in der VSS-Norm SN 641 724 "Strassenverkehrssicherheit; Unfallschwerpunkt-Management / BSM" festgelegt.
Für den Zeitraum 2021-2023 befinden sich von den insgesamt 956 Unfallschwerpunkten 108 auf dem ASTRA Perimeter.
Die Ergebnisse der Unfallschwerpunktsuche werden im ASTRA genau analysiert und gemäss der ASTRA-Richtlinie "ASTRA 19005 Anwendung der Infrastruktur-Sicherheitsinstrumente auf die Nationalstrassen" weiter bearbeitet.
Die Infrastruktur-Sicherheitsinstrumente Road Safety Impact Assessment RIA ("Folgeabschätzung") und Network Safety Management NSM ("Netzeinstufung") benötigen Kennzahlen für ihre Anwendung in der Praxis. Dieser Bericht dokumentiert die Herleitung dieser Kennzahlen.
Unter der Federführung des ASTRA wurde Ende 2013 ein Pilot zur Anwendung des NSM als Basis für die Weiterentwicklung der aktuellen SNR 641 725 "Strassenverkehrssicherheit - Netzeinstufung" zu einer SN gestartet. Beteiligte Pilot-Kantone bzw. -Städte sind die Kantone Bern und Aargau sowie die Städte Basel und Zürich.
Das Unfallschwerpunkt-Management (SN 641 724) benötigt für die Anwendung in der Praxis Grenzwerte, mit denen Unfallschwerpunkte ermittelt und vom restlichen Unfallgeschehen abgegrenzt werden können. Im entsprechenden Ergebnisbericht werden Hintergrund, Ansatz, Vorgehen und Festlegung der Grenzwerte dokumentiert.
