Von Winterdienst bis Biodiversität: Vielfältige Aspekte des Nationalstrassenbetriebs 2022

Bern, 05.09.2023 - Der betriebliche Unterhalt sorgt dafür, dass die Nationalstrassen sicher befahren werden können. Die Arbeiten werden durch elf Gebietseinheiten im Auftrag des Bundes durchgeführt. 2022 gab der Bund dafür rund 395 Millionen Franken aus. Damit werden zum Beispiel die Kosten für den Winterdienst, die Reinigung, die Grünpflege, die Wartung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen sowie die Arbeit der Schadenwehren gedeckt. Dies zeigt der aktuelle Bericht «Betrieblicher Unterhalt Nationalstrassen» auf.

Das Nationalstrassennetz hat eine Gesamtlänge von rund 2'200 Kilometern. Elf Gebietseinheiten (meist Teil von kantonalen Baudirektionen) sorgen im Auftrag des Bundes für den betrieblichen Unterhalt. Im Jahr 2022 wendete der Bund dafür 395 Millionen Franken auf. Die Kosten für die global abgerechneten Leistungen beliefen sich auf 275 Millionen Franken. Damit werden die Kosten für Winterdienst, Reinigung, Grünpflege, Wartung und Unterhalt der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen, technischer Dienst und die Gemeinkosten bezahlt. Die nach Aufwand abgerechneten Leistungen beliefen sich auf 120 Millionen Franken. Dazu gehören der so genannte kleinere bauliche Unterhalt (z.B. Reparaturen von Anlagen) oder die Arbeit der Schadenwehren.

Stromsparmassnahmen und Ausbau Solarstromproduktion

Bei den freiwilligen Sparmassnahmen im Rahmen der Organisation für Stromversorgung in ausserordentlicher Lage (OSTRAL) konnten im Jahr 2022 rund sechs Prozent des Stromverbrauchs in den Tunnels eingespart werden. Dies gelang unter anderem durch die temporäre Reduktion der Beleuchtungsstärke. Um Energie und Kosten zu sparen, werden zudem immer mehr Tunnels auf LED umgerüstet und beleuchtet. 2022 konnten dank der Umrüstung der Tunnelbeleuchtung auf LED rund 10 GWh eingespart werden.

Die Photovoltaikanlagen entlang der Nationalstrassen produzierten im vergangenen Jahr ca. 1,6 GWh. Der Ausbau solcher Anlagen entlang der Nationalstrassen wird in Zukunft stark zunehmen und einen wesentlichen Anteil am Strombedarf sicherstellen: Das ASTRA hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 insgesamt 47 GWh Strom für den Eigenbedarf zu produzieren.

Eine Tonne Littering pro Kilometer

Für die Reinigung des Nationalstrassennetzes mussten letztes Jahr 59 Millionen Franken ausgegeben werden. Fast die Hälfte floss in die Reinigung von Fahrbahnen, Tunnels und Rastplätzen. Dazu gehören das Spülen von Leitungen, Kanälen und Rinnen, das Entleeren von Strassenabwasserbehandlungsanlagen sowie das Entfernen von Kies und Geschiebe an Bächen und Ufern. Pro Nationalstrassenkilometer wurde im Durchschnitt zudem rund eine Tonne Littering-Abfälle eingesammelt und entsorgt. Hinzu kommen rund 3'300 Tonnen ordentlich auf den Rastplätzen entsorgter Abfall.

Für den Winterdienst auf den Nationalstrassen wurden im letzten Jahr 47,8 Millionen Franken aufgewendet. Diese Kosten hängen jeweils stark vom Wetter ab und haben sich in den letzten Jahren stetig reduziert. Im vergangenen Jahr wurde im Winterdienst 28'400 Tonnen Salz eingesetzt. Dies ist vergleichsweise wenig. Nur in den Jahren 2011 und 2014 wurde weniger Salz gestreut. Dass der Salzverbrauch 2022 tiefer ausfällt, ist zum einen auf den relativ milden Winter zurückzuführen - aber nicht nur. Statt Salz wird vermehrt eine Salzsole auf die Fahrbahn gesprüht. Dabei handelt es sich um ein Salz-Wasser-Gemisch. Gegenüber dem Trockensalz bleibt dieses wesentlich länger auf der Fahrbahn liegen, was zu einem geringeren Salzverbrauch führt.

Grünflächen entlang der Nationalstrassen werden aufgewertet

Entlang der Nationalstrassen gibt es Grünflächen von der Grösse des Kantons Basel-Stadt. Für deren Pflege wurden im letzten Jahr rund 39 Millionen Franken aufgewendet. Neben dem Mähen der Mittelstreifen und der Rasenflächen bei den Rastplätzen umfassen diese Arbeiten auch das Zurückschneiden von Hecken. Zudem müssen zunehmend immer mehr invasive Neophyten beseitigt werden. Ferner hat sich das ASTRA auf Basis der Biodiversitätsstrategie des Bundes zum Ziel gesetzt, bis zu 20 Prozent der Grünflächen entlang der Nationalstrassen entsprechend aufzuwerten. Denn auf den Flächen entlang der Nationalstrasse findet man häufig seltene Pflanzen- und Tierarten wie schützenswerte Orchideenarten oder Reptilien wie die Smaragdeidechse.

Aufwendungen für die Sicherheit

Für den technischen Dienst wurden 2022 rund sieben Millionen Franken aufgewendet. Die Gebietseinheiten kontrollieren dabei beispielsweise Sicherheitsausrüstungen wie Zäune, Leitplanken und Markierungen oder Lawinenverbauungen und Steinschlagnetze.

 

 

Die Gebietseinheiten der Nationalstrassen
Elf Gebietseinheiten - in der Regel die kantonalen Tiefbauämter oder Organisationen in deren Besitz - sorgen im Auftrag des Bundes für den betrieblichen Unterhalt auf den Nationalstrassen. Sie kümmern sich unter anderem um den Winterdienst, die Grünpflege, die Sauberkeit sowie die Wartung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen (BSA). Ziel des betrieblichen Unterhalts ist es, die stete und sichere Verfügbarkeit der Nationalstrassen sicherzustellen.

 


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