A7 Tunnel Girsberg: Rettungskräfte übten Ernstfall unter möglichst realen Bedingungen

Bei einem Unfall ist es wichtig, dass Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste Hand in Hand arbeiten. Um auf ein Ereignis vorbereitet zu sein, fand gestern Nacht im Tunnel Girsberg eine Ereignisübung statt. Unter möglichst realen Bedingungen wurde geprüft, ob die erarbeiteten Einsatzpläne bzw. Sicherheitskonzepte im Ernstfall funktionieren.

Unfälle mit mehreren involvierten Fahrzeugen und mittel- bis schwerverletzten Personen kommen zum Glück relativ selten vor. Tritt ein solches Ereignis ein, ist es aber wichtig, dass sämtliche Blaulicht- und Rettungsorganisationen richtig handeln. Aus diesem Grund finden in regelmässigen Abständen Ereignisübungen statt, bei denen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste die Ereignisbewältigung realitätsnah üben können.

Das Bundesamt für Strassen ASTRA hat das Amt für Bevölkerungsschutz und Armee des Kantons Thurgau beauftragt, eine Ereignisübung im Tunnel Girsberg zu planen und durchzuführen. Die Übung fand gestern Nacht zwischen 19.00 und 01.00 Uhr statt. Dabei waren unter anderem die Kantonspolizei Thurgau, die Feuerwehren Kreuzlingen und Weinfelden (Chemiewehr Thurgau), der Rettungsdienst Thurgau, die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen und das Careteam Thurgau beteiligt. Vor Ort die Übung mitverfolgt hat Lukas Geel, Bereichsleiter Erhaltungsplanung und Streckenmanager der ASTRA-Filiale Winterthur.

Das Übungsszenario – so realistisch wie möglich

Im Tunnel Girsberg ist es zu einem Unfall mit mehreren involvierten Fahrzeugen gekommen, darunter zwei Personenwagen, ein Lieferwagen sowie ein Kleinbus. Bei dem Ereignis haben sich fünf Personen leicht bis mittelschwer, 12 Personen mittelschwer bis schwer und zwei Personen schwer verletzt. Der Lieferwagen hatte zudem Flüssigkeit in Fässern geladen, die aufgrund des Unfalls ausgetreten ist. Abklärungen haben ergeben, dass es sich um eine ungefährliche Substanz gehandelt hat. Die Autobahn A7 in Fahrtrichtung Zürich wurde ab 19.00 Uhr, in Fahrtrichtung Kreuzlingen/Konstanz ab 20.00 Uhr bis 01.00 Uhr für den Verkehr gesperrt.

Ziel dieser Übung war es, unter möglichst realen Bedingungen einen Einsatz zu trainieren. Zum einen wurde das Unfallereignis im Tunnel mit Fahrzeugen nachgestellt. Zum anderen erschwerten Fahrzeuge im Tunnel die Zugänglichkeit zum Ereignisort. Die Rettungsdienste mussten zudem mit hydraulischen Rettungsgeräten Personen aus Fahrzeugen bergen. Weiter spielten Statisten verletzte Personen, die von den Rettungsdiensten erstversorgt und wegtransportiert werden mussten. Nebelmaschinen, die Rauch aus Fahrzeugen simulierten, sorgten für erschwerte Sichtverhältnisse. «Nur unter realen Bedingungen zeigt sich, ob die erarbeiteten Einsatzpläne und Sicherheitskonzepte im Ernstfall funktionieren», erklärt Lukas Geel.

Erstes positives Fazit

Direkt nach Abschluss der Übung tauschten sich die Übungsleitung sowie die Verantwortlichen von Polizei, Feuerwehr und Sanität in einer offenen und kritischen Runde über ihre ersten Beobachtungen und Erfahrungen aus. Lukas Geel zieht ein erstes positives Fazit: «In der Übung zeigten sich die beteiligten Stellen als einsatzfähig. Ich beobachtete ein anspruchsvolles Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Einsatzorganisationen. Es wurde professionell, ruhig und konzentriert gearbeitet. Ich danke allen, die an der Übung beteiligt waren, für Ihren Einsatz zu Gunsten der Sicherheit auf den Strassen.»

Ein vertieftes Fazit ist zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht möglich. Im Nachgang der Übung werden nun alle Erkenntnisse der verschiedenen Einsatzorganisationen zusammengetragen und detailliert ausgewertet. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden allfällige Verbesserungen und Ergänzungen in den Einsatzplänen und Sicherheitskonzepten vorgenommen.

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