A2 Rastplatz Inseli (LU): Erste Schnellladestation für E-Autos in Betrieb

Bern, 26.06.2020 - Am 26. Juni 2020 ist die erste Schnellladestation (SLS) für Elektrofahrzeuge auf einem Nationalstrassenrastplatz eröffnet worden. In den kommenden Jahren werden alle 99 weiteren Rastplätze auf dem ganzen Netz ausgerüstet. Damit werden zusammen mit den Raststätten insgesamt 160 Lademöglichkeiten mit rund 600 Ladepunkten zur Verfügung stehen. Die Ausrüstung der Rastplätze mit SLS ist eine Massnahme der Roadmap Elektromobilität 2022 des Bundes.

Der Bund hat Ende 2018 zusammen mit Vertretern von Kantonen und Städten sowie der Elektrizitäts- und Mobilitätsbranche eine Roadmap zur Förderung der Elektromobilität unterzeichnet. Die Ladeinfrastruktur ist mitentscheidend für die weitere Verbreitung von Elektrofahrzeugen. Deshalb errichtet der Bund auf den Rastplätzen entlang der Nationalstrassen SLS. Diese müssen bezüglich Steckertypen diskriminierungsfrei ausgestaltet sein. Das bedeutet, es müssen Fahrzeuge mit verschiedenen Steckertypen geladen werden können. Zugang und Bezahlung müssen ohne Eröffnung eines Nutzerkontos möglich sein. Das Bezahlsystem muss die in der Schweiz üblichen Kreditkarten akzeptieren.

Strom tanken auf dem Rastplatz Inseli

Der Rastplatz Inseli befindet sich an der Autobahn A2 in Fahrtrichtung Luzern in der Gemeinde Eich am Sempachersee. Er bietet Platz für insgesamt 47 Autos und neu vier Ladeplätze für Elektro-Autos. Die SLS wird von Primeo Energie / Alpiq E-Mobility AG betrieben. Es ist die erste SLS auf einem Nationalstrassenrastplatz.

Beim Rastplatz Inseli konnten die Planungen des Betreibers und das Projekt des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zur Sanierung des Rastplatzes rasch und gut koordiniert werden. Die Bereitstellung des benötigten Stromanschlusses und die Grabungsarbeiten für die Kabelkanäle wurden in das Erneuerungsprojekt eingeplant. So konnte die SLS bereits fünfzehn Monate nach dem Zuschlag in Betrieb genommen werden.

Bedeutung der E-Mobilität für die Schweiz

Gemäss Energiestrategie 2050 darf ein neuer Personenwagen seit Anfang 2020 nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen. Elektrisch angetriebene Fahrzeuge leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels.

Der Anteil der E-Fahrzeuge am Gesamtbestand (6 160 262 Fahrzeuge) betrug Ende 2019 0,6 Prozent (28 716 Fahrzeuge). Bei den neuzugelassenen Fahrzeugen hat sich 2019 die Zahl der Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: 2019 wurden 13 197 Elektroauto neu zugelassen (+143,9 Prozent), was einem Anteil von 4.2 Prozent an den Neuzulassungen entspricht.

Schnellladestationen auf Rastplätzen des Nationalstrassennetzes

Die rechtliche Grundlage für SLS auf Rastplätzen wurde vom Parlament im Rahmen der Behandlung des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) im Nationalstrassengesetz geschaffen. Das ASTRA setzt sich dafür ein, dass innerhalb der nächsten Jahre ein flächendeckendes und dichtes Netz von leistungsfähigen SLS auf dem gesamten Nationalstrassennetz entsteht. Um dies zu erreichen, wurden Betreiber für die 100 Rastplätze entlang der Nationalstrassen gesucht. Zusammen mit den Ladestationen bei den Raststätten (kantonale oder private Hoheit) soll im Endausbau 2030 entlang der Nationalstrassen ein Ladenetz von rund 160 SLS mit rund 600 Ladepunkten zur Verfügung stehen.

In einem Bewerbungsverfahren hat das ASTRA ab September 2018 Betreiber für die SLS auf den Rastplätzen gesucht. Es sind acht Gesuche eingegangen, wovon fünf Anfang März 2019 den Zuschlag erhielten: Gottardo Fastcharge SA, Groupe e SA, Fastned B.V., Primeo Energie / Alpiq E-Mobility AG sowie SOCAR Energy Switzerland GmbH. Jede der fünf gewählten Betreiberfirma kann 20 Rastplätze ausrüsten. Die Bewilligungen, welche das ASTRA vergab, sind 30 Jahre lang gültig. Die Kosten für die Bereitstellung einer ausreichenden Stromleistung vor Ort werden vom ASTRA vorfinanziert. Die Gesamtkosten für diese Vorleistungen werden aktuell auf rund 50 Millionen Franken geschätzt (rund eine halbe Million pro Rastplatz). Diese Investitionskosten werden den Betreibern über ein Entgelt verrechnet.


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