Statistik der Strassenverkehrsunfälle 2018: Leichte Zunahme der Opferzahlen

Bern, 04.04.2019 - Auf Schweizer Strassen verloren im vergangenen Jahr 233 Menschen ihr Leben, dies sind 3 mehr als 2017. Eine Zunahme wurde bei den E-Bike-Fahrenden registriert. Gesunken ist die Zahl der getöteten Motorrad- und Fahrradfahrenden sowie der Fussgängerinnen und Fussgänger. Die Anzahl Schwerverletzter stieg um 219 auf 3873. Diese Entwicklungen gehen aus dem Informationssystem Strassenverkehrsunfälle des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) hervor.

2018 wurden im Schweizer Strassenverkehr 233 Personen getötet. 79 Menschen starben bei einem Unfall mit einem Personenwagen, 42 mit dem Motorrad, 27 mit dem Fahrrad, 12 bei einem Unfall mit einem E-Bike. Bei den Fussgängerinnen und Fussgänger verunglückten 43 Menschen tödlich. Die Zahl der schwerverletzten Personen stieg um 6 Prozent auf 3873 Personen an.

Aufgeschlüsselt auf die unterschiedlichen Bereiche, ergibt sich folgendes Bild:

Insassen von Personenwagen

2018 starb eine Person mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden 79 Personen als Insassen eines Personenwagens getötet. Schwer verletzt wurden 797. Das sind rund 2 Prozent mehr als im Vorjahr mit 781 Schwerverletzten.

Getötete auf Autobahnen/-strassen

Auf Schweizer Autobahnen oder Autostrassen wurden im letzten Jahr weniger Personen getötet. Insgesamt 23 Personen, 9 weniger als im Vorjahr.

Fussgängerinnen und Fussgänger

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der auf einem Fussgängerstreifen tödlich verunglückten Personen zurück. Der Anteil Seniorinnen und Senioren an den Unfallopfern sank deutlich. Abseits eines Fussgängerstreifens wurden 2018 hingegen wieder mehr Personen getötet (+ 9). 537 Fussgängerinnen und Fussgänger wurden schwer verletzt, 1 Person mehr als im Vorjahr.

Mehr tödliche E-Bike-Unfälle

Bei den Zweirädern ist die Tendenz gemischt. Während bei den getöteten Motorrad- und Fahrradfahrenden ein Rückgang erfolgte (minus 9 Personen auf 42 bei den Motorradfahrenden, minus 3 Personen auf 27 bei den Fahrradfahrenden), stieg die Zahl der mit einem E-Bike Getöteten 2018 von 7 auf 12 Personen an. Schwer ver-letzt wurden 1068 Motorradfahrende (plus 2 Prozent), 877 Fahrradfahrende (plus 7 Prozent) und 309 E-Bike-Fahrende (plus 38 Prozent).

Mit 321 schwerverunfallten, d. h. getöteten oder schwerverletzten Personen, wurde bei den E-Bike-Fahrenden 2018 ein neuer Höchststand erreicht. Dabei waren 236 Personen mit einem langsamen und 85 Personen mit einem schnellen E-Bike un-terwegs. Mit einer Zunahme von 45 Personen auf insgesamt 106 schwerverunfallte Personen ist der Anstieg bei den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren im Ver-gleich zum Jahr 2017 besonders hoch. Sie verunfallten grösstenteils mit einem langsamen E-Bike (plus 39 Personen auf 98 schwerverunfallte Personen). Die zahlenmässig stärkste Zunahme bei den mit einem schnellen E-Bike schwerverunfall-ten Personen wurde in der Altersklasse 35 bis 54 Jahre registriert. Insgesamt verunfallten 45 Personen dieser Altersklasse mit einem schnellen E-Bike - 21 Personen mehr als im Vorjahr.

Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz bei der Verkehrssicherheit gut ab. Um die Verkehrssicherheit aber weiter zu verbessern, insbesondere auch für die E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer, prüft das ASTRA verschiedene Massnahmen. Da-zu gehören beispielsweise die Einführung eines Lichteinschalt-Obligatoriums und die Einführung einer Tachopflicht für schnelle E-Bikes. Es ist vorgesehen, diese Massnahmen 2019 in die Vernehmlassung zu geben.

Hinweise zur Statistik

Die Jahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert auf dem Informationssystem Strassenverkehrsunfälle des ASTRA. In diesem werden von der Polizei ge-meldete Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen erfasst, in die mindestens ein motorisiertes oder nicht motorisiertes Fahrzeug oder ein fahrzeugähnli-ches Gerät verwickelt ist. Als getötet gelten Personen, die infolge eines Unfalls auf der Unfallstelle oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Un-fallfolgen sterben.

2015 wurde die Definition der Schwerverletzten geändert und zwei neue Kategorien gebildet («lebensbedrohlich Verletzte» und «erheblich Verletzte»). Wegen der geänderten Definition ist seit 2015 mit leicht tieferen Zahlen als in den Vorjahren zu rechnen.

Seit 2018 werden Unfälle mit einem neuen Unfallaufnahmeprotokoll erfasst und dementsprechend leicht verändert ausgewertet. Dies kann zu geringfügigen Änderungen in den bereits publizierten Zahlen der letzten Jahre führen. Fahrzeugähnliche Geräte, wie z.B. Trottinette, werden nun nicht mehr den Fussgän-gern sondern der Fahrzeugart «Andere» zugeordnet. Der Hauptgrund «Unaufmerksamkeit/Ablenkung» beinhaltet nun auch «Nichtbeachten von Richtungs-anzeiger oder Bremslichtern von Fahrzeugen», «zu spätes Erkennen des Fahrzeuges wegen Unauffälligkeit» und «andere Beeinträchtigung der Sicht des Lenkers».

Das ASTRA hat das Fachportal für Unfalldaten www.unfalldaten.ch zeitgleich mit der vorliegenden Statistik aktualisiert. Das Fachportal enthält Tabellen und ergänzende Grafiken zu den Unfällen sowie weitere nützliche Informationen. Zudem ist auf dem Geoportal des Bundes eine Karte der Unfälle mit Personenschaden seit 2011 – aufgegliedert nach verschiedenen Themen – verfügbar: http://map.unfalldaten.ch. Seit diesem Jahr wird der entsprechende Rohdatensatz als Open Government Data (OGD) auf dem OGD-Portal des Bundes http://opendata.swiss zur Verfügung gestellt.


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