Nationalstrassennetz in gutem Zustand

Bern, 28.08.2017 - Erstmals hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) einen Bericht zum Zustand des Nationalstrassennetzes publiziert. Dieser kommt zum Schluss, dass sich das Netz in einem guten Gesamtzustand befindet. Um diesen Zustand halten zu können, werden künftig tendenziell mehr Investitionen in den Unterhalt nötig sein. Mit dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) wurden die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, um die benötigten Finanzen kurz- und mittelfristig zu sichern.

2015 bewältigten die Nationalstrassen 41.6 Prozent des gesamten Strassenverkehrs und 69.1 Prozent des gesamten Güterverkehrs auf der Strasse. Sie sind für Gesellschaft und Wirtschaft entsprechend bedeutend. Daher ist es unerlässlich, ihre Verfügbarkeit und damit ihren Zustand auf dem bestmöglichen Niveau zu halten. Das schweizerische Nationalstrassennetz wurde mehrheitlich zwischen den 1960er und 1980er Jahren gebaut; es ist heute also 30 bis 50 Jahre alt. Erstmals hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) nun den Zustand des Nationalstrassennetzes in einem Bericht zusammengefasst.

Dieser kommt zum Schluss, dass sich das Nationalstrassennetz mehrheitlich in einem guten Gesamtzustand befindet und gut instand gehalten wird. Aufgrund der Alterung der Nationalstrassen, der zunehmenden Belastung und des Wachstums des Netzes – wegen der Netzfertigstellung und der Übernahme von rund 400 Kilometern Kantonsstrassen durch den Bund per 2020 – werden die Unterhaltskosten tendenziell steigen. Das Stimmvolk hat mit dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) die Voraussetzungen geschaffen, dass die benötigten Finanzen kurz- und mittelfristig gesichert sind. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) wird künftig die zur Verfügung stehenden Mittel noch zielgerichteter und effizienter einsetzen, die Spielräume in Normen und Standards beim Unterhalt besser ausnutzen und damit den Gegenwert je investierten Franken maximieren.

Keine Mängel bei der Sicherheit

Die Zustandserfassung umfasste die Fahrbahnen und Beläge, Kunstbauten, Tunnel und Untertagebauten sowie die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen. Bei den Fahrbahnen und Belägen wurden fast 84 Prozent als gut oder mittel bewertet, 12 Prozent als ausreichend und 4 Prozent als kritisch oder schlecht. In Bezug auf den durchschnittlichen Allgemeinzustand ist bei den Fahrbahnen und Belägen ein leichter Abwärtstrend festzustellen. Entsprechend werden die Investitionen in diesem Bereich langfristig zu erhöhen sein. Bei den Kunstbauten sind 86 Prozent als gut oder akzeptabel, 12 Prozent als beschädigt und 2 Prozent als schlecht bewertet. Als alarmierend wurde keine Kunstbaute eingestuft. Die Sicherheit ist denn auch bei den als schlecht bewerteten Kunstbauten jederzeit gewährleistet. Um langfristig ein gutes Qualitätsniveau zu halten, will der Bund verstärkt in den Unterhalt der Kunstbauten investieren.

85 Prozent der Tunnels und Untertagbauten sind in einem guten oder akzeptablen Zustand, 13 Prozent beschädigt und 2 schlecht. Auch hier wurde kein Bauwerk als alarmierend eingestuft. Bei den Betriebs- und Sicherheitsanlagen sind 54 Prozent der Anlagen als gut und 46 Prozent als annehmbar bewertet worden. Dies widerspiegelt das hohe Sicherheitsniveau der schweizerischen Nationalstrassen.

Insgesamt umfasste das Nationalstrassennetz Ende 2016 eine Länge von 1840.4 Kilometer. Um es neu zu beschaffen, wären heute rund 81.3 Milliarden Franken nötig.


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